Alter Abendmahlskelch


Pastor Glasenapp schreibt 1955 dazu folgendes:

In die frühe Zeit der Gehrdener Kirche weist auch ein alter Abendmahlskelch aus vergoldetem Silber. Am Rande des Fußes trägt er eine Lateinische Inschrift in Mönchsschrift: „Dieser Kelch schenkte Conrad Halle der Jüngere“. Demnach hat ein Gehrdener Gemeindemitglied diesen Kelch gestiftet. Durch alle Wirren der Zeit, in der sonst alles verloren ging, ist dieses Stück über Jahrhunderte erhalten geblieben. Wir wissen auch nichts von einem Gemeindeglied Conrad Halle in Gehrden und die Frage bleibt offen, ob der Kelch nicht auf einem anderen Wege nach Gehrden gekommen sein kann.

Abendmahlskelch in der Margarethenkirche Gehrden

Kelch und Patene des Conrad Halle 

Unter den Altargegenständen unserer Margarethenkirchengemeinde findet sich ein mittelalterlicher Abendmahlskelch und die dazu gehörige Patene (Teller) für die Oblate. Der vorreformatorisch nur für den Priester gedachte, relativ kleine Kelch besteht aus dem sc hlichten vergoldeten Becher, dem Stiel mit einer knotigen Auftreibung und dem Fuß. Die Verzierung oberhalb des Knotens zeigt Weinranke und -rebe als Symbole des Weins. Der Fuß weist in gotischer Schrift folgenden Text auf:  + (H)VNC * KALISEM * DEDIT * CONRADVS * HALLEMINOR. Übersetzt: „Diesen Kelch hat gegeben Conrad Halle der Jüngere.“ Der Kelch wird auf etwa 1350 datiert. Von 1350 stammt eine Urkunde von einem Conrad Halle aus dem Rittergeschlecht von Halle. Er lebte begütert in Göttingen und könnte der Stifter dieser wertvollen Gabe gewesen sein. Für wen sie gedacht war, ist unbekannt, ebenso wie und wann der Kelch nach Gehrden kam. Er könnte schon 1543 bei der Kirchenvisitation nach der Reformation in Gehrden gewesen sein. 

Quelle: Gemeindebrief der Evangelisch-lutherischen Margarethengemeinde Gehrden; Ausgabe 1-2019; 

Pastor Rudolf mit Kelch,  Foto: Fred Ebeling Gehrden



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